Karsamstag 2026 – Bedeutung, Bräuche und Datum
Der Karsamstag ist der letzte Tag der Karwoche und fällt 2026 auf den 4. April. Er liegt zwischen dem Karfreitag und dem Ostersonntag und ist ein Tag der inneren Einkehr, Stille und des Gedenkens im christlichen Kalender. Obwohl er kein gesetzlicher Feiertag ist, spielt der Karsamstag eine bedeutende Rolle in der Vorbereitung auf das Osterfest.
Herkunft des Namens und Bedeutung
Der Name „Karsamstag“ leitet sich vom althochdeutschen Wort „Kara“ ab, das Trauer, Klage und Wehklage bedeutet – vergleichbar mit dem Karfreitag. Der Karsamstag steht für die Ruhe nach dem Leiden und Tod Jesu Christi, symbolisiert die Grabesruhe und das Warten auf die Auferstehung. Er beendet die Zeit des Fastens und der stillen Klage in der Karwoche.
Bräuche und Traditionen am Karsamstag
Der Karsamstag ist ein ruhiger Tag, an dem nur wenige Gottesdienste gefeiert werden. Regionale Unterschiede prägen die Gestaltung des Tages:
- Karmette (Trauermette): Diese oft frühmorgendliche Messe, früher auch mit lautem Schlagen auf Kirchenbänke begleitet, erinnerte an das Erdbeben beim Tod Christi und an den Tumult bei seiner Gefangennahme. Heute ist der Brauch meist stiller, das laute Klopfen kaum noch üblich.
- Kreuzwegandachten: Sie thematisieren das Leiden Christi und werden teilweise als Theaterstücke oder stille Andachten durchgeführt, um dem Tag eine meditative Tiefe zu verleihen.
- Besuch von Heiligen Gräbern: In vielen Kirchen sind Seitenkapellen oder Krypten mit Nachbildungen des Grabes Jesu eingerichtet. Gläubige kommen zum stillen Gebet und Gedenken, die kunstvolle Ausstattung zieht auch Interessierte aus anderen Kreisen an.
- Osterfeuer und die Osterkerze: Am Abend beginnt vielerorts die Vorbereitung auf die Auferstehungsfeier. Traditionell werden Osterfeuer entzündet, vor allem vor Kirchen, um die Osterkerze zu entflammen. Diese symbolisiert mit der Jahreszahl und den griechischen Buchstaben Alpha und Omega (Anfang und Ende) das Leben und die Auferstehung Jesu.
Während der Osternacht versammeln sich die Gläubigen, viele Kirchen sind zu Beginn dunkel und füllen sich erst mit dem zunehmenden Licht der entzündeten Kerzen. Um Mitternacht läuten dann die Glocken, die das Fest der Auferstehung einläuten.
Status im Kalender und Regelungen
Der Karsamstag ist kein gesetzlicher Feiertag, sodass Geschäfte deutschlandweit geöffnet haben. Dennoch ist der Tag kirchenrechtlich ein sogenannter stiller Tag, an dem laute Veranstaltungen, Musikveranstaltungen und Schankbetriebe meist eingeschränkt sind. In manchen Bundesländern gelten auch Tanzverbote, die im Geiste der Ruhe und Einkehr stehen.
Karsamstag als wichtiger Teil der Osterzeit
Der Karsamstag bildet den stillen Übergang von der Trauer des Karfreitags hin zur freudigen Auferstehung am Ostersonntag. Er ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Karwoche und der österlichen Festzeit – ein Tag des Wartens, der Trauer und der Vorfreude.
Bíld: Glocke und abgebrochener Klöppel der St. Petersglocke im Kölner Dom nach dem Klöppelverlust, Elke Wetzig, GNU Free Documentation License
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